Felix Stensitzky • Feb. 03, 2021
Ein Produkt Review der 3 legged thing L-brackets: Zelda und Zayla
Dieser Artikel enthält Markennamen und kann daher als Werbung aufgefasst werden. Alle in diesem Artikel genannten Produkte wurden selbst erworben. Den Bericht schreibe ich aus reiner Überzeugung der Produkte.
Jeder Fotograf stolpert früher oder später über die Frage, ob man ein L-bracket an seiner Kamera benutzen möchte. L-brackets bieten einige Vorteile. Übrigens, L-bracket, L-Halter, Winkelhalter, L-Winkel sind alles Bezeichnungen die im Netz zu finden sind und beschreiben am Ende alle das gleiche. Der Hauptgrund für deren Nutzung liegt in der einfachen und schnellen Möglichkeit zwischen Hoch- und Querformat auf dem Stativ wechseln zu können. Mit einer einfachen Stativplatte, die unter die Kamera geschraubt wird, muss für eine Aufnahme im Hochformat der Stativkopf so gedreht werden, dass der Stativkopf in den dafür vorgesehenen Schlitz eintauchen kann. Hat man diese Position erreicht, ist man sehr stark limitiert den Bildausschnitt weiter anzupassen. Hierzu muss man dann die Ausrichtung des gesamten Stativs ändern. Oft ist dies aber durch örtliche Gegebenheiten allerdings gar nicht möglich. Ein L-bracket spielt hier seine Stärke aus. Ohne die Position des Stativs ändern zu müssen kann einfach zwischen Hoch- und Querformat gewechselt werden.
Außerdem bietet ein L-bracket eine gewisse Art von Schutz für die Kamera. Mit einem L-bracket kann die Kamera abgelegt werden ohne dass man sich über Kratzer an der Kamera Sorgen muss. Kratzer und leichte Beschädigungen an dem Halter sind sicherlich besser zu verkraften als an der wertvollen Kamera.
Fotografiert man selten vom Stativ und meist aus der Hand kann ein L-bracket natürlich auch Nachteilig sein. Es fügt weiters Gewicht (wenn auch nur sehr wenig) zu der Kamera hinzu. Außerdem wird eine Kamera hierdurch ein wenig unhandlicher.
Grundsätzlich gibt es 2 verschiedene Arten von L-brackets. Auf der einen Seite gibt es Universal-brackets die sich zur Montage an vielen Kameramodellen eignen. Zum anderen gibt es solche L-brackets die genau für einen Kamera Body designed und entwickelt wurden. Die Vor- und Nachteile für die beiden Typen sind leicht auszumachen. Universal-brackets können an verschiedenen Modellen genutzt werden. Wechselt man die Kamera, kann das bracket weiter genutzt werden. Durch das einmalige Design des Herstellers und die höheren Stückzahlen in der Fertigung sind Universal-brackets meist deutlich preiswerter. Die Möglichkeit sie an verschiedene Kameras zu montieren ist auch gleichzeitig ihr größter Nachteil. So wird es immer Kameramodelle geben bei denen nicht alle Fächer und Funktionen zugänglich sind. Spezifische L-brackets garantieren hier den Zugang zu allen Klappen und Fächern des Kameramodells. Durch die geringeren Stückzahlen in der Fertigung und das spezifische Design ergibt sich in der Regel ein deutlich höherer Verkaufspreis für diese L-brackets.
Seit vielen Jahren habe ich bisher die kameraspezifischen L-brackets von Really Right Stuff (RRS) verwendet. Sie haben mir immer gute Dienste geleistet und ich bin von ihrer Qualität und Funktionalität sehr überzeugt. Da zuletzt bei uns im Haushalt 2 neue Kameras angeschafft wurden mussten also auch neue L-brackets her. Ich persönlich bin kein Freund von Universalbrackets wegen der oben beschriebenen Nachteile. Ich möchte keine Kompromisse bei der Funktionalität eingehen. Der volle Zugriff auf alle Kamerafächer und Funktionen ist für mich die wichtigste Anforderung an ein L-bracket.
So machte ich mich auf die Suche nach kameraspezifischen L-brackets für die Nikon Z50 und Nikon Z7ii. Meine Suche begann ich mit der Z50. Hierbei bin ich das erste Mal auf den britischen Hersteller “3 legged thing” (3LT) gestoßen. Tatsächlich ist dieser der einzige Hersteller der ein kameraspezisches L-bracket für die Nikon Z50 anbietet. Als ich nun auf der Internetseite von 3LT stöberte stellte ich fest, dass sie auch ein spezifisches L-bracket für die Nikon Z7 anbieten. Nach Rückmeldung des 3LT Kundenservice soll dieses auch für Z7ii passen.
3LT L-brackets sind wie auch die L-brackets von RRS aus dem vollem gefräst und bestehen aus einer Aluminium-Magnesium Legierung. Die Gewichte der brackets bewegen sich in einem Vergleichbarem Rahmen. Allerdings, der große Vorteil, die L-brackets von 3LT Kosten in etwa nur die Hälfte im Vergleich zu denen von RRS.
Also bestellte ich zwei L-brackets bei 3LT: Einmal das “Zelda” bracket für die Nikon Z7ii und einmal das “Zayla” bracket für die Nikon Z50. Nun galt es abzuwarten bis das Paket aus England zuhause ankam.
Im folgendem beschreibe ich immer gleichzeitig die Funktionen/Features der beiden brackets. Sie erfüllen die gleichen Funktionen. Lediglich die Art und Weise der Umsetzung unterscheidet sich leicht.
Bei beiden l-brackets ist der gleiche Lieferumfang in der Verpackung enthalten. Zusätzlich zu dem bracket selbst, ist ein Sack und ein Innensechskantschlüssel (2 verschiedene Größen an den 2 Enden) enthalten.
So wie alle Produkte von 3 legged thing werden auch die Zelda und Zayla brackets in 2 verschiedenen Farben angeboten. In orange und in grau. Für beide Kameras ist hier die graue Variante gezeigt. Sehr auffällig ist, wie sehr die Farbe der brackets von der auf der website dargestellten Farbe abweicht. Das grau ist eher ein "british race green". Mir persönlich gefällt die Farbe sehr gut, allerdings entspricht sie nicht der auf der website.
Beide brackets machen insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck. Sie scheinen sehr präzise gefertigt zu sein und fühlen sich sehr wertig an.
Für eine präzise Montage des Zelda brackets an der Z7ii hat das bracket einen "locator pin" der dafür sorgt, dass das bracket nur in einer Position montiert werden kann. Dieser dient gleichzeitig als Verdrehschutz und stellt somit sicher, dass Kamera und L-bracket eine feste Einheit bilden.
Beim Zayla L-bracket für die Nikon Z50 gibt es diesen Stift nicht. Seine Funktionen werden hier von Stegen an der Vorder- und Rückseite des brackets übernommen. Sie stützen sich seitlich an dem Gehäuse ab und erfüllen so die gleichen Aufgaben. Beide brackets passen perfekt an das jeweilige Gehäuse. Kamera und bracket machen den Eindruck als seien sie aus „einem Guss“, nichts wackelt.
An beiden brackets sind insgesamt 3 Innensechskant Schrauben montiert. Diese sollen ein seitlich ausrutschen aus dem Stativkopf verhindern (wenn der Kopf nicht vollständig geschlossen wurde. Ich persönlich habe diese Schrauben entfernt. Legt man die Kamera mit montiertem L-bracket ab kippelt diese immer über die Schraubenköpfe. Meiner Meinung nach kann man die Kamera so nicht mehr vernünftig ablegen.
An beiden brackets ist ein Gewinde an der Unterseite angebracht um Kameragurte oder sonstiges Zubehör anzubringen. Auch an der linken Seite sind die brackets mit einem Gewinde versehen. Diese sollen dazu dienen zusätzliches Equipment wie externe Mikrofone zu montieren.
Die seitlichen Klappen sind alle erreichbar. Sie lassen sich allerdings nicht mehr so öffnen wie ohne das L-bracket. Dies liegt an dem eingeschränkten Zugang für die Finger. Auf der rechten Seite befindet sich ein Schlitz, der das Anbringen von Handschlaufen ermöglicht. Weiterhin weisen die L-brackets an allen relevanten Stellen Aussparungen auf; für das Klappdisplay, für die Nikon Kameragurt Ösen, sowie für die Entriegelungstaste zum Objektivwechsel (nur am Zayla bracket für die Z50 notwendig).
Natürlich schmücken sich beide L-brackets mit der Bezeichnung "Arca Swiss" Kompatibel. Dieser Begriff ist ein ganz eigenes Thema für sich. An meinen Stativköpfen passen beide L-brackets ohne jegliches Spiel.
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass es das Zayla L-bracket zusätzlich in einer "Peak Design" kompatiblen Ausfertigung gibt. Hierbei kann die Kamera mit dem L-bracket direkt in den mittlerweile weit verbreiteten Peak Design Clip eingehangen werden.
Können es die brackets von 3LT nun mit denen von RRS aufnehmen?
Absolut, ja!
Ich persönlich bin begeistert von den L-brackets von 3LT. Meiner Meinung nach haben sie das gleiche Qualitätsniveau wie die von RRS. Hinzu kommen die zahlreichen Funktionen, die die brackets von 3LT bieten. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal der beiden Marken ist deren Farbauswahl. Die brackets von RRS sind alle in einem schlichten und zeitlosen schwarz. Die brackets von 3LT sind in 2 frischen Farben erhältlich und kommen dadurch etwas moderner rüber. Farbe ist ja auch immer eine Geschmackssache und daher nicht unbedingt ein Kriterium um die brackets objektiv zu unterscheiden.Insbesondere durch den großen Preisunterschied können die brackets von 3 legged thing punkten.
Vielleicht hilft dir dieser kurze Artikel und die Bilder auf deiner Suche nach einem L-bracket für deine Nikon Z50 oder für deine Nikon Z7ii!
